Was ist drin im Futter? Nicht immer nur Gutes! Und nicht immer ist es ganz einfach, die kryptischen Inhaltsangaben der Futtermittelhersteller lesen und verstehen zu können. Oft haben wir keine Vorstellung, was sich hinter den wohlklingenden Bezeichnungen wirklich verbirgt. Fleisch ist nicht wirklich immer Fleisch, wie wir es erwarten und die Werbung es uns glauben machen will. Daher sollten wir uns fragen, ob eine Mischung aus tierischen Abfällen, Getreide, Zucker, Farbstoffen und Geschmacksverstärkern, tatsächlich die richtige Ernährung für unsere Katzen und Hunde ist.
Unsere Haustiere erkranken immer häufiger an Tumoren, Leber- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, frühzeitigem Nierenversagen, Harnsteinen, Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen, Zahnstein, Übergewicht und Allergien, um nur einige zu nennen. Könnte es sein, dass gerade die falsche Ernährung maßgeblich daran beteiligt ist? Haben Sie sich diese Frage auch schon gestellt? Im Folgenden werden wir für Sie das Thema Futter und Ernährung etwas näher beleuchten und Sie ermutigen, selbst weiter zu recherchieren. Werden Sie der Ernährungsexperte für Ihr Haustier.
Vorsicht bei der irreführenden Bezeichnung z.B. 60% Huhn, denn dies kann auch für 60% Hühnerfedern stehen! Wichtig sind genaue angaben über die Art und Menge des Fleisches z.B. 30% Muskelfleisch, 10% Herz, etc. Auch der Zusatz Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse gibt dem Produzenten die Möglichkeit, qualitativ minderwertige Rohstoffe zu verwenden.
ZUSAMMENSETZUNG: Huhn 55 % (Hühnerfleisch 29%, Hühnerherzen 16%, Hühnerleber 10%), Erbsen 12%, Kürbis 12%, Birnen 7%, Kartoffelstärke, Quinoa 2%, Mineralstoffe, Sonnenblumenöl, Eierschalenpulver, Seealgen, Löwenzahnblätter, Brennnesselblätter, Ringelblumenblüten, Brunnenkresse
OHNE: Gluten, Knochenmehl, künstliche Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe, Zuckerzusatz, Schlachtabfälle, Geschmacksverstärker, Tierversuche, Gentechnik
Mit diesen wenigen Informationen sind Sie bereits in der Lage ein gutes Futter von einem minderwertigen zu unterscheiden.
Nachfolgend einige Informationen, damit Sie nachvollziehen können, wie das Futter Ihres Haustieres zusammengesetzt ist. Vom Hersteller müssen auf Futtermittelpackungen folgende Angaben gemacht werden:
Würde das Futter für Katze & Hund die Beutetiere derselben enthalten, würden sich die Inhaltsstoffe wie folgt lesen: 45% Rohprotein, 52% Rohfett und 3% Kohlenhydrate, aus der Verwertung ganzer Mäuse oder Wildkaninchen. Die "Futterrealität" sieht aber vielmehr so aus: ca. 27% Rohprotein, 12% Rohfett, dafür aber ca. 61% Kohlenhydrate! Diese Mengenangabe, die Kohlenhydrate betreffend, sucht man aber vergebens. Vielleicht deshalb, weil man mit Hilfe des Kohlenhydratanteils auf die Menge an pflanzlichen Bestandteilen im Futter, rückschließen kann. So bleibt auch dies, ohne Berechnung mittels Formel, ein gut verschleiertes Geheimnis. Die Aufzählung alleine gibt auch keinerlei Aufschluss über die Qualität der darin verwendeten Rohstoffe und über deren Verdaulichkeit. Beides sind aber unverzichtbare Qualitätskriterien beim Futterkauf, da Fleischfresser nur hochwertiges, tierisches Eiweiß optimal verwerten können. Aber viele der Futtermittelhersteller generieren ihren bereits zu niedrigen Rohproteinanteil, noch zusätzlich aus billigem, schlecht verdaulichem, pflanzlichem Eiweiß. Wie bereits erwähnt, erfolgt auch keine Angabe über die Verdaulichkeit auf den Etiketten. Gutes Futter jedoch, zeichnet sich aber gerade durch qualitativ hochwertige Rohstoffe und eine daraus resultierende, gute Verdaulichkeit und Verwertbarkeit aus. Zu den hochwertigen Rohstoffen gehören vor allem Muskelfleisch, Herz, Eier, aber auch bestimmte Innereien, wie beispielsweise Leber. Je kleiner die Kotmenge im Verhältniss zur Futtermenge pro Tag, umso besser ist die Verdaulichkeit. Hier geben die Fütterungsempfehlungen der Hersteller zumindest indirekt Aufschluss darüber. Je mehr pro Tag verfüttert werden soll, umso schlechter ist die Qualität des Futters und damit dessen Verdaulichkeit.
Die genauen Angaben zu den Inhaltsstoffen gelten als geistiges Eigentum der Futtermittelhersteller. Daher sind freiwillige Prozentangaben über den Inhalt, mit Abweichungen bis zu 15%, gesetzlich erlaubt. So sieht die traurige Realität aus. Fakt ist auch, wenn Außen exquisite Fleischstückchen mit Truthahn angekündigt werden, müssen davon nur verschwindend geringe 4% wirklich drin sein! Übrig bleiben 96% für tierischen oder pflanzlichen "Abfall", empfohlen, geregelt und abgesegnet durch die EU- Futtermittelverordnung.
Was als Ausgangsmaterial tierischer Herkunft im Futter für Hunde und Katzen enthalten sein darf, wird europaweit durch die Verordnung (EG) 1774/2002 geregelt. Diese besagt, dass nur Nebenprodukte der Kategorie 3 im Tierfutter verwendet werden dürfen. Doch was bedeutet das? Zur Kategorie 3 gehörig sind: ganze Tierkörper, Tierkörperteile, wie Lunge, Niere, Herz, Speiseröhre, Füße und Ohren sowie Stichfleisch. Aber auch wenig "nahrhafte" Tierbestandteile, wie entleerte Blasen und Geschlechtsteile, Blut, Gedärme, Tierhäute, Hörner, Hufe, Borsten und Federn gehören ebenso zur Kategorie 3. Bei vielen namhaften Tierfuttermittelherstellern findet sich diese irreführende Bezeichnung FLEISCH UND TIERISCHE NEBENERZEUGNISSE, in den kleingedruckten Auflistungen der Zusammensetzung wieder. Es ist daher unmöglich an Hand dieser Sammelbezeichnung deren Bestandteile zu erkennen und nur Produzenten mit unappetitlichen Rohstoffen müssen sich hinter diesem Begriff verstecken. Denn Hersteller die ein qualitativ hochwertiges Futter produzieren, geben bereitwillig bekannt was genau in ihrem Tierfutter enthalten ist. Dies führt uns gleich zum nächsten nicht minder brisanten Thema.
Sind unsere Hunde und Katzen von Natur aus Körnerfresser oder ist Getreide im Futter vielmehr eine preiswerte Alternative zum teurem Rohstoff Fleisch? Bei der Verarbeitung von Getreide, Gemüse, Hülsen- und Ölfrüchten entstehen Abfallprodukte, die sich dann in unserem Hunde und Katzenfutter wiederfinden und dort als billige Energie- und Eiweißlieferanten dienen. Tatsache ist, dass Getreide viel billiger ist als Rohstoffe tierischer Herkunft und die bei der Getreideverarbeitung anfallenden Abfallprodukte werden hiermit auf praktische Weise "entsorgt". Einige dieser Nebenprodukte, vor allem aus der Sojaverarbeitung, enthalten Zuckerverbindungen, die im Darm nicht aufgeschlossen werden können und zu verstärkten Blähungen führen und zusätzlich allergieauslösend sein können. Wussten Sie, dass die vier marktführenden Lebensmittelkonzerne Procter & Gamble (Eukanuba), Mars (Whiskas, Pedegree, Royal Canin), Nestlé (Purina, Friskies, Beneful) und Colgate-Palmolive (Hill´s) auch Tierfutter produzieren? Was füttern Sie ihrem Tier? Nachfolgend möchten wir gerne informativ aber auch schonungslos auf die Ernährungsbedürfnisse unserer Haustiere aufmerksam machen.
Bei der Herstellung von Trockenfutter ist ein sehr hoher Anteil an Kohlenhydraten in Form von Stärke nötig. Diese 40-60% Stärke dienen dazu, dass Gemisch aus Getreideabfällen, Tiermehlen und Zusatzstoffen zu "verkleistern", um es anschließend unter hohem Druck und hoher Temperatur durch eine Stahlscheibe mit Löchern zu pressen. Die fertigen Pellets werden dann mit Fetten und Geschmacksverstärkern besprüht, damit unsere Tiere uns den Gefallen tun, dieses für sie unnatürliche Futter überhaupt zu fressen. Um auch den Tierbesitzer zu erfreuen, bekommen die Pellets dann noch neben einer ansprechenden Farbe auch noch unterschiedliche Formen wie kleine Knochen, Fischlein etc. Der kurze Darm unserer Fleischfresser ist aber nicht zur Verdauung großer Getreidemengen geeignet. Seit Jahren ernähren sowohl Katzen- als auch Hundezüchter ihre Welpen hauptsächlich mit Trockenfutter und es wird auch nicht verabsäumt, dieses auch gleich dem neuen Besitzer mitzugeben. Wie praktisch, dass alle Produktpaletten namhafter Futtermittelfirmen, diese werbewirksamen "Welpenstarterpakete" enthalten. Mittlerweile werden aber Überlegungen in medizinischen Fachkreisen, ob die bisher ausschließlich als Erbkrankheit gegoltenen Skelettveränderungen, wie z.B. die Hüftdysplasie, durchaus auch futterbedingte Ursachen haben könnten, immer häufiger. Leider finden unliebsame Informationen immer nur langsam den Weg an die Öffentlichkeit. Warum etwa häufen sich neben den Skeletterkrankungen auch die chronisch entzündeten Bauchspeicheldrüsen, chronische Magen-Darm-Entzündungen, Übergewicht, Diabetes und Allergien, wenn wir nur "das Beste" an unsere Tiere verfüttern. Vor allem Katzen sind reine Fleischfresser und können den meist sehr hohen Getreideanteil in fast allen Trockenfuttermitteln, nur sehr schlecht verstoffwechseln. Sie müssten auch um ein Vielfaches mehr Wasser trinken, als sie durchschnittlich täglich aufnehmen, um ihre Harnwege entsprechend zu spülen. Liegt es vielleicht auch am Trockenfutter, dass vor allem unsere Katzen häufig an frühzeitiger Niereninsuffizienz, Harngries und Harnsteinen erkranken? Ist Ihr Tier übergewichtig? Besonders alte, kastrierte oder auch bewegungseingeschränkte Tiere nehmen durch den äußerst hohen Anteil an Kohlenhydraten im Trockenfutter, immer mehr an Gewicht zu. Auch Allergien durch minderwertiges Eiweiß werden immer häufiger. Doch auch da weiß die Futtermittelindustrie Rat und Hilfe: Hypoallergenes Futter, hergestellt aus Hühnerfedern. Dazu ein Zitat von Charles Darwin: "Alles was gegen die Natur ist hat auf Dauer keinen Bestand". Rohfutter, Dosenfutter, oder vielleicht selbst gekocht?
Die Meinungen dazu könnten unterschiedlicher nicht sein. Rohfütterung spaltet auch die Tierärzteschaft. Aber nach neuesten veterinärmedizinischen Erkenntnissen gehört die Rohfütterung sicherlich zu den gesunden Alternativen, vorausgesetzt der Tierbesitzer gestaltet die Ration ausgewogen. In Anlehnung an die Inhaltsstoffe der Beutetiere unserer Fleischfresser, besteht das Grundprinzip dieser Fütterungsform in der Gabe von Fleisch, rohen Knochen, Innereien und weiteren Komponenten. Eine Rationsberechnung, abgestimmt auf den individuellen Bedarf des jeweiligen Tieres, ist bei Rohfütterung Voraussetzung, da dieser Bedarf bei Welpen, geriatrischen Patienten, Leistungshunden oder kranken Tieren sehr verschieden ist. Auch eignen sich nicht alle Tiere gleichermaßen für diese Art der Fütterung. Aus der Sicht der TCVM ist rohes Fleisch durch seine kühlenden Qualitäten beispielsweise ungeeignet für alte und schwache Patienten, deren altersbedingte "Mangelsituation" durch Kälte noch zusätzlich verschlechtert wird. Weiters ist bei Rohfütterung darauf zu achten, dass keinerlei Mangel- oder Überversorgung mit Vitaminen oder Mineralstoffen verursacht wird. Zusätzlich sollte jeder Tierhalter auch über die Möglichkeit eines Infektionsrisikos, vor allem für immungeschwächte Familienmitglieder, aufgeklärt sein. Die bei der Rohfütterung wichtigen Knochen dürfen ausschließlich nur als rohe Fleischknochen verfüttert werden, da der Fleischfresser diese nur dann ausreichend verdauen kann, wenn sie roh und mit anhaftendem, blutigem Fleisch verfüttert werden. Gekochte Knochen hingegen splittern sehr stark und beinhalten damit ein hohes Verletzungsrisiko des Verdauungstraktes, zusätzlich werden sie nur schlecht verdaut und führen zu sehr schmerzhaften Knochenkotverstopfungen. Durch die ausreichend lange Beschäftigung mit dem Futter, wie sie beispielsweise beim Kauen eines rohen, fleischigen Knochens gegeben ist, lässt sich bei unseren Fleischfressern, ein oft deutlich ausgeglicheneres Verhalten, beobachten.
Enthalten sein sollte viel Fleisch, ideal aus kontrollierten Betrieben, wenig bis kein Getreide und keine krankmachenden Zusatzstoffe. Auch die Verarbeitung sollte möglichst schonend sein. Hochverdauliches Futtermittel guter Qualität erkennt man am festen und geformten Kot mit geringem Kotvolumen. Reduziert sich die Verdaulichkeit um ca 10% verdoppelt sich die ausgeschiedene Kotmenge! Dennoch kann es, trotz qualitativ hochwertigem Futter, bei einzelnen Tieren zu Unverträglichkeiten mit weichem Kot und Blähungen kommen. Katzen können uns das Leben zuweilen etwas erschweren, weil sie Futter ohne Geschmacksverstärker, sei es roh oder in anderer Form, zuerst fast immer ablehnen. Da insbesondere Katzen bereits als Welpen auf die Ernährung geprägt werden, ist eine Aufklärung und ein Umdenken der Züchter und zukünftigen Tierbesitzer so wichtig. Wenn unsere Welpen nicht auf ein bestimmtes Futter geprägt werden, sondern alle Möglichkeiten kennenlernen dürfen, dann ist eine freie Futterwahl des neuen Katzenbesitzers, wie er sein Tier zukünftig ernähren möchte, möglich. Ansonsten bedarf es viel Geduld und viele "Futterproben" um Katzen an das neue Futter zu gewöhnen. Uns erscheint es wichtig Ihnen die Informationen und das Rüstzeug zu liefern, mit denen Sie sehr bald selbst das für Ihr Tier passende, gesunde Futter finden können. Unser Anliegen ist es, Sie zu sensibilisieren für die Veränderungen, die zur Zeit am Futtermittelsektor stattfinden. Wollen wir weiterhin Geld für Abfall bezahlen? Wollen wir uns weiterhin mit unzureichender Deklaration zufrieden geben? Diese Fragen sollten wir auch bei unserer eigenen Ernährung stellen und genauso wichtig ist es unsere von uns abhängigen Haustiere artgerecht und gesund zu ernähren. Aktuell gibt es schon einige Futtermittelhersteller, die bereit sind neue Wege zu beschreiten und nicht nur billige Abfälle zu teuren Futtermitteln verarbeiten, um möglichst hohe Gewinne zu erzielen.
Seien Sie ein mündiger Tierhalter, hinterfragen Sie die Futtermittel und deren Hersteller. Mit diesem Beitrag haben wir hoffentlich Ihr Interesse geweckt sich selbst noch weiter zu informieren, damit Sie guten Gewissens wählen können, welches Futter Sie künftig kaufen wollen und werden.
Wir möchten Sie ermutigen jetzt sofort das Etikett Ihres Tierfutters zu studieren- ist es gesund, artgerecht und chemiefrei? Würden Sie es nach dem Lesen dieser Seite und Ihren eigenen Recherchen nochmals kaufen?
Diese Informationsseite soll vorerst ein grober Leitfaden und eine Anregung sein und wird zu einem späteren Zeitpunkt bei Bedarf ergänzt und erweitert. Für weitere Informationen und individuelle Ernährungsberatungen stehen wir Ihnen gerne in unserer Ordination zur Verfügung.